Lizzie van Zyl (* 1894 im Oranje-Freistaat; † 9. Mai 1901 in Bloemfontein) war ein junges Burenmädchen in Südafrika, das siebenjährig in einem britischen Konzentrationslager während des Zweiten Burenkriegs an Typhus starb. Die Briten internierten sie dort aufgrund der Weigerung ihres Vaters, seine Kampfhandlungen auf Seiten der ansässigen Buren einzustellen.[1]
Emily Hobhouse machte den Fall nach einem Besuch des Lagers im Jahr 1901 in ihrer englischen Heimat publik. Sie berichtete, wie mit dem kleinen Mädchen in einem britischen Lagerkrankenhaus sehr grob umgegangen wurde. Das Personal aus Arzt und Krankenschwestern betitelte Lizzie insbesondere als „Idiotin“, da sie kein Englisch sprach – während es selbst nicht in der Lage war, Afrikaans zu verstehen. Eines Tages schrie Lizzie nach ihrer Mutter; als eine Frau herbeikam, um sie zu trösten, unterband dies eine der englischen Krankenschwestern mit der Begründung, das Mädchen sei eine „Belästigung“. Sie verstarb 1901 mit sieben Jahren.[2]
Lizzie van Zyl wurde anschließend zu einem Symbol für die Gräuel der britischen Konzentrationslager, in welchen allein in jenem Krieg über 26.000 Zivilisten, hauptsächlich Frauen und Kinder, zugrunde gingen.